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40 KAFKA.OFF.BEAT

Im vergangenen Jahr musste fensterzurstadt wegen der Coronakrise die Umsetzung des Projektes KAFKA.OFF.BEAT auf den Somer 2021 verschieben. In der Zwischenzeit richtete die Gruppe auf seiner Homepage das KAFKA OFF BUREAU ein, in dem Sie sich weiter mit den Texten und dem Werk von Franz Kafka beschäftigte. Jetzt kommen sie, nach über einem Jahr der Pandemie mit dem Sommer Open Air KAFKA.OFF.BEAT vom digitalen wieder zurück in den analogen Raum. KAFKA.OFF.BEAT ist ein Livespektakel, dass sich hinter der gläsernen Fassade der Alten Tankstelle abspielt. Die Zuschauer sitzen in ausreichendem Abstand auf dem Hof und werden Zeugen der Anklage und der Verteidigung in einem von zwei Musikern getakteten Prozess. Beide fühlen sich dem Offbeat verpflichtet, der Erforschung von Rhythmen und Klangräumen zwischen den betonten Taktteilen. Sie lassen sich von Kafkas Texten zu einer Musik inspirieren, die immer neu erfunden werden will, und, wie ihre Schriftvorlagen auch, keine Gattungsgrenzen kennt.

Gemeinsam mit 4 Darsteller:innen kämpfen sie sich durch Systeme und Gesetzmäßigkeiten, die ihre Welt bestimmen, alles vereinnahmen, ja sie sogar vollkommen zu kontrollieren scheinen. Monströs, unverständlich und unzugänglich bestimmen sie die Handlungen und Schicksale der Protagonisten. Und obwohl niemand diese Gesetze wirklich versteht oder beeinflussen könnte, kann jede(r) Einzelne individuell zur Verantwortung gezogen werden.

Inszenierung, Projektleitung: Ruth Rutkowski und Carsten Hentrich / Schauspiel, Musik: Elke Cybulski, Alexandra Faruga, Elisabeth Frank, Jan Willem Fritsch, Carsten Hentrich, Heino Sellhorn / Kostüm, Ausstattung: Ruth Rutkowski / Bühnenbild: Melanie Huke / Licht, Technik: Alexander Tripitsis

Hund und Mensch am Abgrund

"Kafka verstehen zu wollen ist ein gefährliches Anliegen. Wer sich ihm allzu intellektuell nähert, den führt er immer tiefer hinein in sein Labyrinth der absurden Unmöglichkeiten.

[...] Diese Erkenntnis scheint auch das Ensemble vom Theater fensterzurstadt geleitet zu haben, das in seiner neuen Produktion „Kafka.Off.Beat“die Zuschauer sofort emotional packt: Indem sie da am Abgrund stehen, diese Zwitterwesen aus Hund und Mensch, dem Wahnsinn schon deutlich näher als der Vernunft, machen sie geradezu schmerzlich erlebbar, wie fragil der menschliche Geist ist [....]

 Das Schauspielerensemble aus Elke Cybulski, Alexandra Faruga, Elisabeth Frank und Carsten Hentrich spielt, rezitiert und tanzt auf mehreren Ebenen hinter der Glasfassade der Alten Tankstelle, die den Blick in neonbeleuchtete betonkalte Innenräume erlaubt – eine gelungene Metapher für die kafkaschen Innenwelten.

Titelgebend off beat bewegen sich die beiden Musiker Jan Willem Fritsch und Heino Sellhorn, die das absurde Geschehen mit E-Gitarre, Schlagwerk, Maultrommel, Klarinette, Tenorhorn, Saxofon und Gesang gattungsübergreifend mal clever-ironisch kommentieren, mal gnadenlos dominieren. Mit ihrem sommerhitverdächtigen Schlusssong „K-A-F-K-A“bringen sie schließlich den zu Unrecht verhafteten, sich aus seinem Kerkerfenster in Rage protestierenden Protagonisten zum Schweigen, bevor er – aber das weiß der Zuschauer nur aus dem Roman – erstochen wird „wie ein Hund“.

 

In der Alten Tankstelle heulen am Ende die Schlosshunde, und die etwa 20 Menschen in der nach Coronamaßstäben ausverkauften Premiere feiern nach besten Kräften ein Ensemble, dem man von Herzen auch mal 2000 Zuschauer wünschen würde."

Hannoversche Allgemeine Zeitung 05/2021

18

MAI

 

 

Wiederaufnahme 2022

KAFKA.OFF.BEAT

weitere Spieltermine:

Mai  20 / 21 / 25 / 27 / 29 

jeweils 20:00 Uhr

Alte Tankstelle Striehlstrasse

Zum Kafka Off Buero geht es hier

entlang....

klick einfach auf die Tür

Tür R.jpg

Sind wir nicht alle ein bisschen Kafka?

"HANNOVER. Das Plätschern des Regens klingt wie ein Soundtrack. Ein Mann sitzt vor der Alten Tankstelle. Ein weiterer kommt hinzu. Und noch einer, zuletzt drei Herren Damen. Sie alle tragen Anzug und Binder und prächtige Brauen, stokeln und wanken und drehen sich. Ein bisschen Ministry of silly Walks, ein bisschen absurdes Theater – und vor allem echtes Theater, live, in Farbe, beinahe zum Anfassen: Mit ihrer Produktion „Kafka.off.bureau“beendete das Theater fensterzurstadt Hannovers monatelange Bühnenpause.

[...] Kafka wird verschnitten, spielfreudig, virtuos und gerne auch kräftig gegen den Strich. „Die Verwandlung“ taucht ebenso auf wie „Der Bau“ und „Ein Bericht an eine Akademie“. [...] Gespielt wird mit allen Mitteln und in beiden Etagen der Tankstelle, vor und hinter Glas und auch aus dem Untergrund. [...] Die bedrängende Ausweglosigkeit von Kafkas Schriften wird ebenso deutlich wie deren Absurdität. [...]

Dazu spielt die „K.-pelle“: Heino Sellhorn und Jan Willem Fritsch an Bass und Schlagzeug und vielen Instrumenten mehr. [...] Offbeat allerorten.

Die Kunst ist in ihrer Freiheit zurück. In den langen Applaus mischt sich auch Rührung darüber, das endlich einmal wieder erlebt zu haben."

 

Neue Presse 05/2021

Gefördert durch: 

das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover, die Region Hannover / Land Niedersachsen und die Stiftung Kulturregion Hannover

Die Recherche EXIT K.-ARANTÄRE: BACK TO REALITY, die in Zusammenhang mit dem Projekt entsteht, wird durch den Fond Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.   

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