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39 Die Unberührbaren

DIE UNBERÜHRBAREN ist der dritte und letzte Teil der Trilogie >Inside –Outside –Nowhere< (3 Reisen in die Intimzone), in der sich fensterzurstadt mit einer Reihe von szenischen Experimenten beschäftigt, die inhaltlich um die Frage kreisen, wie unsere Gesellschaft mit Liebe, Sex und Intimität umgeht und was das für die Identitätsbildung jedes Einzelnen bedeuten kann. 

In Interviews und Materialrecherchen nähert sich das Ensemble von fensterzurstadt den Biografien von Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen kein Verlangen (mehr) nach sexueller Interaktion verspüren oder die Berührung von anderen scheuen. Was unterscheidet sie und was haben sie gemeinsam mit der stetig wachsenden Zahl von (vor allem jungen) Menschen, die in hochtechnisierten Industrienationen, in übersexualisierten, vielleicht sogar „pornofizierten“ Gesellschaften den Kontakt zur sozialen Umwelt auf ein Minimum reduzieren, sich in ihrer Wohnung vor den Ansprüchen der Anderen zurückziehen, sich in ihrem Zimmer, als letzten Ort persönlicher Kontrolle, als „Welt“ in der Welt, einschließen?

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APR

 

Onlinevorstellung

Die Unberührbaren

3.4.2020 um 20:15 Uhr

Von diesen Lebensgeschichten ist der Gedankensprung zur gesamtgesellschaftlichen Entwicklung nicht sonderlich weit: Laut Statistischen Bundesamt ist die Single-Wohnung aktuell die häufigste Wohnform in Deutschland. Rund 41 Prozent der Bevölkerung lebt allein. In den Großstädten ist der Anteil noch viel höher. Immer öfter gilt die letzte oder auch erste Berührung des Tages nicht dem Körper des Lebenspartners, sondern dem Touchscreen des Smartphones. Erwartet uns in Zukunft eine Welt ohne Sex, ohne Begehren, in der der zwischenmenschliche Kontakt, die körperliche Berührung und Nähe zunehmend überflüssig, vielleicht sogar störend wird?

"Die Statistik sagt, dass immer mehr Menschen nicht in der Lage sind, Gefühle, Nähe und Gemeinsamkeit ertragen zu können. Dass sie das Alleinsein dem gemeinsamen Leben vorziehen. Aus dieser Art von höchst abstrakter und auch alarmierender Erkenntnis hat (die Regisseurin) Rutkowski eine poetische Exkursion zu den Leerstellen der menschlichen Seele gezaubert. […]  Das Theater Fensterzurstadt schließt mit „Die Unberührbaren“ seine Trilogie „Reisen in die Intimzonen“ und hat […]"der reißerischen „Fifty Shades of Grey“-Hysterie mit einigen wenigen „Shades of White“ auf stille Art Paroli geboten. Sehenswert!"

Hannoversche Allgemeine Zeitung 01/2020

Von und mit: Alexandra Faruga, Elisabeth Frank, Carsten Hentrich, Horst Meister, Sascha Schmidt, Heino Sellhorn, Ruth Rutkowski und Gästen / Inszenierung, KostümRuth Rutkowski / Musik & Audioeinrichtung: Heino Sellhorn / Bühne: Melanie Huke, Rike Glandorf / Licht: Alexander Tripitsis / Produktionsleitung: Carsten Hentrich

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